Helmut Barthel zum geplanten „Masterplan“ für Stromtankstellen

Autokonzerne und Bund müssen Verkehrswende forcieren

Potsdam. Die großen Autoproduzenten und die Bundesregierung haben bei einem Treffen ver- einbart, einen sogenannten Masterplan zum Ausbau von Stromtankstellen zu erarbeiten. Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag Brandenburg, Helmut Barthel, findet die Ankündigungen unzureichend.

„Der Autogipfel hat wieder nur heiße Luft produziert und nichts Konkretes für den Klimaschutz beschlossen. Pläne zum Ausbau der Elektromobilität gibt es seit vielen Jahren in großer Zahl – nur passiert ist leider wenig. Die deutschen Hersteller haben den Trend verschlafen und es versäumt, den Kunden frühzeitig attraktive, konkurrenzfähige Autos anzubieten. Außerdem stockt der Ausbau der Lade-Infrastruktur, so dass mögliche Interessenten von einem Umstieg abgeschreckt werden. Für Brandenburg als großes Flächenland stellt der schleppende Ausbau von Ladestationen ein Problem dar. Zwar ist hier der Anteil an Elektro- und Hybridautos höher als in den anderen ostdeutschen Ländern, aber er liegt unter dem Bundesdurchschnitt.“

Weiter fordert Helmut Barthel:
„Bund und Industrie sollen endlich handeln, um die Nutzung klimafreundlicher Motoren im Verkehr voranzubringen. In diesem Sektor liegen noch große Potenziale zur Einsparung von Kohlendioxid-Emissionen, die die Erdatmosphäre aufheizen. Statt einen ,Masterplan‘ aufzuschreiben, muss das geltende Programm für mehr Stromtankstellen beschleunigt umgesetzt werden. Neben Elektromotoren sollten weitere schadstoffarme Antriebsarten wie Wasserstoff oder Erdgas berücksichtigt und gefördert werden. Die Autoindustrie erweckt den Eindruck, als wolle sie nach ihren Versäumnissen nun alles auf eine Karte setzen – das wäre aber falsch. Um Mobilität umweltfreundlich und zukunftsfähig zu machen, sind Kreativität und Technologieoffenheit sowie massive Investitionen in Produkte und technische Infrastruktur erforderlich.“