Helmut Barthel:

Der Solareuro kommt

Potsdam. Die SPD-Landtagsfraktion in Brandenburg setzt sich für die Einführung eines „Solareuros“ in Brandenburg ein. Gemeinden, auf denen Photovoltaik-Freiflächenanlagen entstehen, sollen 2.000 Euro pro Megawatt und Jahr von den Anlagenbetreibern erhalten. Damit soll die regionale Wertschöpfung bei Solarstrom verbessert und ein Mehrwert für die Menschen vor Ort entstehen. Das steigert die Akzeptanz und sichert so den weiteren notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien in Brandenburg.

Daniel Keller, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Der Einführung des Solareuros ist eine Frage der Gerechtigkeit. Die Solareuro-Initiative ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung, die nicht nur unsere Umwelt schützt, sondern auch wirtschaftliche Chancen für Brandenburg schafft. Wir wollen, dass vom erfolgreichen Photovoltaik-Ausbau in Brandenburg nicht nur Flächeneigentümer und Investoren profitieren. Der Solareuro soll direkt den Gemeinden und Ortsteilen vor Ort zu Gute kommen und zusätzliche Mittel in die Gemeindekassen fließen.“

Helmut Barthel, wirtschaftspolitischer Sprecher: „Wir wollen ein einfaches Gesetz für alle Anlagen über ein Megawatt. Der Solareuro wäre eine klare und unbürokratische Ansage für Anlagenbetreiber. Sie nützt am Ende allen, die Photovoltaik-Projekte im Land realisieren wollen. Dort wo die Akzeptanz am größten ist und alle an einem Strang ziehen, gehen die Projekte auch schneller ans Netz.“

Britta Kornmesser, energiepolitische Sprecherin: „Brandenburg hat ein riesiges Potenzial für die Nutzung von Solarenergie. Mit unserem reichen Angebot an geeigneten Flächen sind wir prädestiniert, eine Vorreiterrolle bei der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen einzunehmen. Wir wollen dieses Potenzial weiter heben und die Energiewende in unserem Bundesland entscheidend voranzubringen. Mit der Solarinitiative können wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und die Kommunen vor Ort stärken – der Solareuro hilft uns dabei.“

Hintergrund:

Bereits in der letzten Wahlperiode hat die SPD-Landtagsfraktion 2019 mit dem sogenannten „Windeuro“ bundesweit Neuland betreten. Mit der Sonderabgabe für Windkraftanlagen erhalten bereits Gemeinden im Umfeld dringend benötigte zusätzliche Einnahmen. Die regelmäßigen Zahlungen sind ein Beitrag für die regionale Wertschöpfung und erhöhen vor Ort die Akzeptanz für die Anlagen. Dieses SPD-Erfolgsrezept soll nun auf Photovoltaikfreiflächenanlagen ausgeweitet werden.

Diese Möglichkeit sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) des Bundes vor. Allerdings ist es eine Soll-Bestimmung, mit der viele Bürgermeister keine guten Erfahrungen machen. Mit dem Landesgesetz zu einem Solareuro erhalten die Kommunen eine Garantie, finanziell beteiligt zu werden – innerhalb und außerhalb der EEG-Förderkulissen.