Helmut Barthel informiert sich über die Situation der Frauenhäuser in TF:

Unterstützung für Frauen in Not

Ludwigsfelde. Im Land Brandenburg gibt es 21 Frauenhäuser. Die Zahl der dort aufgenommenen Frauen steigt seit fünf Jahren und in Zeiten der Corona-pandemie nimmt die häusliche Gewalt deutlich zu. Um mir ein Bild von der Situation der Frauenhäuser in Teltow-Fläming zu machen, habe ich ein Zusammentreffen im Rathaus Ludwigsfelde initiiert. Dort sind die Bundestags-abgeordnete Sylvia Lehmann, die Beigeordnete des Landkreises Dietlind Biesterfeld, der Ludwigsfelder Bürgermeister Andreas Igel und ich mit dem Träger, Tim Hoffmann vom Strausberger Bildungs- und Sozialwerk e.V. und der Koordinatorin der Häuser, Petra Nadine Sommer, ins Gespräch gekommen.

Der Landkreis TF verfügt über zwei Frauenhäuser, die Platz für insgesamt 12 Frauen und 21 Kinder bieten. Die Häuser bieten Schutz bei Gewalt an Frauen und ihren Kindern. Sie sind rund um die Uhr an jedem Wochentag für Notaufnahmen telefonisch über einen Frauennotruf erreichbar und leisten Notversorgung und Notseelsorge. Die Mitarbeiterinnen bemühen sich darum, mit den Betroffenen Lebensperspektiven zu entwickeln, begleiten sie bei Behörden-gängen und auch nach ihrem Aufenthalt. Weil jede zweite betroffene Frau mindestens ein Kind mitbringt, manchmal sogar drei oder mehr Kinder, reichen die Plätze nicht aus.

Die Frauenhäuser werden zum größten Teil vom Land Brandenburg und dem Landkreis TF finanziert, aber auch durch kommunale Zuschüsse, Nutzungs-entgelte und Spenden. Kommunale Zuschüsse können sich zum Beispiel in der mietfreien Überlassung der Räumlichkeiten niederschlagen. Tim Hoffmann verwies darauf, dass in der Finanzierung einige Leistungen nicht enthalten seien wie Kinderbetreuung, Objekt- und Wachschutz und die Bereitstellung einer Quarantänewohnung nicht nur bei Corona, sondern auch bei Kinderkrankheiten. Wünschenswert sei generell eine noch höhere Beteiligung des Landkreises. Dafür und auch für den Fortbestand beider Einrichtungen im Sinne der Frauen, die ihre Region aus beruflichen oder anderen Gründen nicht verlassen können, werden wir uns einsetzen.